Rep-Leuchtweitenregulierung: Unterschied zwischen den Versionen

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Hallo Kutteraner,
Hallo Kutteraner,
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([http://f23.parsimony.net/forum53376/messages/14535.htm| Original] von Funman)
([http://f23.parsimony.net/forum53376/messages/14535.htm| Original] von Funman)
=Möglichkeit 2=
Hallo,
wollte mal einen Reperaturvorschlag an die Runde geben.
Vorab.: Nach mehren zeitaufwendigen blasenfreien Entlüftenbefüllungsversuchen des Systems mit Frostschutz (die alle gescheitert sind: undicht porös und Teilebruch)ein neuer versuch mit Druckluft.
Also:
* Man nehme drei T-Stücke aus dem Baumarkt,
* schneide ohne Angst vor Lufteintritt einfach beide Schläuche zum Scheinwerfer durch.
* Schlauch jeweils mit T-Stücken mittels Gummischläuchen verbinden.
* Die beiden verbliebenen Anschlüsse mit beliebig langen Gummischlauch verbindenden.
* Diesen nochmals teilen und das dritte T-Stück einsetzen.
Jetzt kommts!
* Mit einer Luftpumpe Druck erzeugen. In diesem Fall nahm ich meine Rock-Shok-Pumpe, eine Pumpe, die fürs Mountainbike gedacht ist, um dort die Gabel mit Luft vorzuspannen. Netterweise haben diese Pumpen ein Manometer und bei ca 1,4 bar fangen die Kolben an, nach außen zu drücken.
* Ab diesen Moment funktionierte auch meine alte LWR wieder.
Also ich glaube das System ist so schon TÜV-ausreichend, und wer Wert auf Dauerfunktion legt, kann sich ja einen Druckspeicher, z.B. ein Schubkarrenrad verbauen.
([http://forum.mb100.de/read.php?1,50813,50813#msg-50813 Original] von Tipi [Alex])

Version vom 18:10, 11. Aug 2008

Möglichkeit 1

Hallo Kutteraner,

weil es gerade angesagt ist, will ich Euch meine Leuchtweiten-Verstellungs-Reparatur nicht vorenthalten. Das befummeln der Bilder dauert immer etwas...

Aufbau der Mimik

Die Leuchtweiteneinstellung ist ein hydrostatisches System und besteht aus einem Geberzylinder und einem Nehmerzylinder für jeden Scheinwerfer. Verbunden sind die Zylinder mit Polyamidschlauch. Die beiden Geberzylinder sind in dem Drehrich am Armaturenträger zusammengefaßt. Wie Holger schon geschrieben hat, sind die beiden Systeme getrennt. Das ganze arbeitet ohne Pumpe und Vorratsbehälter. Durch Federkraft in den Nehmerzylindern ist die "geheimnisvolle Flüssigkeit" immer unter Druck. Bei der Flüssigkeit handelt es sich im Wesentlichen um Äthylenglykol (schmeckt auch so), vermutlich ist es Kühlerfrostschutz. Den habe ich auch zum Wiederbefüllen verwendet.

Die Zylinder bestehen aus Kunststoff, ich vermute POM. Die Kolben bestehen aus einem äußeren Teil, an dem die Mechanik angreift, und einem inneren, einer Art Dichtmanschette. Da normalerweise Druck im System ist, müssen die nicht verbunden sein, in der Tat liegen diese Teile nur lose aneinander. Das hat leider zu Folge, daß es nicht möglich ist, durch ZIEHEN am Kolben die Flüssigkeit anzuSAUGEN.

An den Anschlüssen sind Metallröhrchen mit widerhakenähnlichen Rillen in die Anschlußstutzen der Zylinder eingepreßt. Auf die übrige Hälfte der Röhrchen sind die Polyamidschläuche aufgeschoben. Zusätzlich haben alle Zylinder noch jeweils einen weiteren Stutzen, der offenbar als Entlüftungsnippel dient. Dort ist ein Metallstift eingepreßt, der ebenfalls Widerhaken hat und sich ohne Zerstörung des Zylinders nicht oder schlecht entfernen läßt.

Defekt

Bei meiner Anlage hatten sich Risse in einem Anschlußstutzen eines Nehmerzylinders gebildet. Ursache war offenbar der Spreizdruck des eingepreßten Röhrchens. Der Kunststoff ist wohl nicht duktil, das heißt, er gibt nicht nach im Laufe der Zeit, sondern irgendwann reißt er. Durch die Risse gingen Druck und Flüssigkeit flöten.

Ausbau des Systems

Um besser arbeiten zu können, habe ich das ganze System ausgebaut. Das Loch im Frontblech ist so groß, daß die Zylinder nacheinander durchpassen. Der Drehknopf kann mit Wasserpumpenzange abgezogen werden, ein Stück Pappe untergelegt verhindert Beschädigung. Dann habe ich die große Mutter mit der Wapuzange abgedreht. Es liegt noch ein Adapterring drunter, der beim Weidereinbau mit einer Nase in eine Nut passen muß.

Schlauchbruch

Beim Ausbau des Systems ist mir der normal sehr zähe PA-Schlauch gebrochen! Auf einer Länge von ca. 10 cm war der sehr spröde. Er sah dort rostig aus, ich vermute mal, es ist oft Rostwasser und/oder Hitze vom Kühler drangekommen.

http://www.poelman.gmxhome.de/MB100/pics/schlauch-a.JPG

Die PA-Schläuche passen jeweils stramm in den nächstgrößeren. Ich habe einen Dieselschlauch aus dem Kutter, der beim Pölumbau übrig geblieben ist, genommen und die Bruchstelle damit geflickt. Der Dieselschmodder ist bis heute drin.

http://www.poelman.gmxhome.de/MB100/pics/schlauch2a.JPG


Reparatur

Der Kunststoff der Zylinder ist nur schlecht zu kleben, da es aber keine andere Wahl gibt, habe ich ihn trotzdem geklebt, dabei aber alles so gut mit Klebstoff ummantelt, daß sich nix mehr lösen oder undicht werden kann.

Dazu habe ich zuerst das Metallröhrchen aus dem Zylinder herausgezogen (Zange), dann aus dem PA-Schlauch (Heißluftpistole, damit der Schlauch weicher wird).

Den Zylinderstutzen habe ich sorgfältigst gereinigt, mit Wasser ausgewaschen, mit Bremsenreiniger, mit Druckluft ausgeblasen, mehrmals, bis keine Flüssigkeit mehr in den Rissen war oder nachtropfen kann. Dann habe ich den Stutzen sorgfältig aufgerauht, mit Schmirgelpapier, Drahtbürste.

Ich habe Epoxidharzklebstoff nach Hausrezept angerührt, das Röhrchen sparsam eingestrichen und in den gerissenen Stutzen eingesteckt, dann den Stutzen dick ummantelt.

Das Rezept: Epoxid-Laminierharz von R+G in Waldenbuch, gibt es bei Conrad Electronic, angerührt. Dann Thixotropiermittel eingerührt, bis das Zeug nicht mehr wegläuft, sondern auch beim Umdrehen des Mischbechers stehenbleibt. Dann noch reichlich Glasfaserkurzschnitt und gemahlene Glasfaser eingerührt, bis sich eine dicke Pampe ergibt. Gibts alles bei Conrad.

Der ummantelte Anschluß sah nach dem Aushärten (24 Stunden) so aus:


http://www.poelman.gmxhome.de/MB100/pics/zylinder1a.JPG

http://www.poelman.gmxhome.de/MB100/pics/zylinder2a.JPG

http://www.poelman.gmxhome.de/MB100/pics/zylinder3a.JPG


Befüllen des Systems

Zuerst habe ich die Kolben im Drehrich ganz zurückgedreht, dann die losen Kolbenteile mit Druck aus einer Spritze ebenfalls zurückgedrückt. Es ließ sich nicht vermeiden, daß ein wenig Luft im System verbleibt, das ist nicht schlimm, die löst sich in der Flüssigkeit und "verschwindet" dadurch. Es ist deshalb aber nötig, das System etwas zu überfüllen. Dazu habe ich nicht nur den Drehrich-Kolben zurückgedreht, sondern auch den Nehmerkolben knapp halb herausgezogen und so fixiert. Dazu habe ich den Nehmerzylinder in den leeren Scheinwerfertopf eingesetzt, eine Leiste drübergelegt und den Kolben mit einem Stück Blumendraht herausgezogen und festgebunden. Ich habe für die gesamte Aktion keinen Helfer benötigt.

http://www.poelman.gmxhome.de/MB100/pics/leiste-a.JPG

Leider hab ich es nicht geschafft, Flüssigkeit in das einseitig offene System zu bekommen. Ich habe deshalb am Drehrich den Stift aus dem Entlüftungsanschluß gezogen, wobei der Stutzen gebrochen ist. Deshalb habe ich dort die Klebeaktion ähnlich wiederholen müssen, ich habe dort aber bei schon befülltem System geklebt.

Gefüllt habe ich den Nehmerzylinder und den Schlauch mit Geberzylinder (Drehrich) getrennt, jeweils mit Injektionsspritze, beim Zylinder auch mit Kanüle. Danach den Schlauch auf das Röhrchen gesteckt, und dann den Entlüftungsstutzen am Drehrich gesäubert und verklebt.

Nach dem Einbau und Luftzusammendrücken war der Nehmerkolben in optimaler Position, ganz geringfügig ausgefahren.

Das System ist tatsächlich wieder dicht und funktioniert seit einigen Wochen wieder einwandfrei!

(Original von Funman)

Möglichkeit 2

Hallo,

wollte mal einen Reperaturvorschlag an die Runde geben. Vorab.: Nach mehren zeitaufwendigen blasenfreien Entlüftenbefüllungsversuchen des Systems mit Frostschutz (die alle gescheitert sind: undicht porös und Teilebruch)ein neuer versuch mit Druckluft. Also:

  • Man nehme drei T-Stücke aus dem Baumarkt,
  • schneide ohne Angst vor Lufteintritt einfach beide Schläuche zum Scheinwerfer durch.
  • Schlauch jeweils mit T-Stücken mittels Gummischläuchen verbinden.
  • Die beiden verbliebenen Anschlüsse mit beliebig langen Gummischlauch verbindenden.
  • Diesen nochmals teilen und das dritte T-Stück einsetzen.

Jetzt kommts!

  • Mit einer Luftpumpe Druck erzeugen. In diesem Fall nahm ich meine Rock-Shok-Pumpe, eine Pumpe, die fürs Mountainbike gedacht ist, um dort die Gabel mit Luft vorzuspannen. Netterweise haben diese Pumpen ein Manometer und bei ca 1,4 bar fangen die Kolben an, nach außen zu drücken.
  • Ab diesen Moment funktionierte auch meine alte LWR wieder.

Also ich glaube das System ist so schon TÜV-ausreichend, und wer Wert auf Dauerfunktion legt, kann sich ja einen Druckspeicher, z.B. ein Schubkarrenrad verbauen.

(Original von Tipi [Alex])