Leuchweitenregulierung umrüsten auf Unterdruck
Das alte Lied: man steht beim TÜV und das Männchen in Grau schaut zufrieden, als er die Leuchtweitenregulierung beim Embi testet. Sie geht nur einseitig oder garnicht. HU verweigert, Daseinsberechtigung nachgewiesen. Hier im Forum haben dann einige auf die elektrische Version von Fremdfahrzeugen umgerüstet. Ich dachte mir, der Kutter ist von Mercedes und MB hat schließlich schon in den 70ern ein ziemlich narrensicheres und auch langlebiges System in den w123 und folgenden Baureihen eingebaut, das schlicht per Unterdruck funktioniert. Weiß nicht, was die Jungs in der Entwicklungsabteilung für Drogen genommen haben, aber beim "G" und unserem MB100 mussten sie dieses seltsame, fast nicht vernünftig zu reparierende hydraulische Zeugs nehmen. Dabei lag alles schon im Regal. Man hätte es nur nehmen müssen.
Mein Ausgangspunkt war also der kaputte Geber unserer LWR und eine Unterdruckdose, die ich aus einem kaputten Scheinwerfer des w124 entnommen habe:
Der kaputte Geber wurde dann erst mal aufgeschnitten und zum Vorschein kam das da:
Den Deckel und die Feder kann man entsorgen.
Nun bleiben also noch 4 Bauteile über: Die 124er Unterdruckdose, das Gehäuseunterteil der Stempel und die Einstellschraube:
Zuerst bearbeitet man den Halter des 124er Stempels (das rote Teil) und schleift es solange ab, bis es leicht in das MB100 Gehäuse passen kann:
Danach schneidet man vom 124er Stempel vorne die Kugel ab:
Jetzt wenden wir uns dem MB100 Stempel zu. Diesen kann man in der vorgefundenen Version nicht gebrauchen:
Man schneidet auch diesen ab und lässt ca 35 mm (von vorne gemessen) übrig:
Schon passt der Reststempel auf den Stempel vom 124er. Siehe Anprobe:
Das Gehäuse vom MB100 passt auch über den Haltering und hinten in die Nut vom 124er Geber. Ggf. muss man das MB100 Gehäuse noch etwas nachschleifen:
Nun werden mittels Heißkleber die Bauteile miteinander verbunden. Zuerst die beiden Stempel:
und dann die beiden Gehäuse:
Die Einstellschraube muss man dann auch noch entsprechend kürzen um wieder auf dieselbe Länge zu kommen, wie im Original:
Danach hakt man das ganze im Scheinwerfer wieder ein. Das geht auch problemlos ohne diesen zu zerlegen. Man saugt einfach an der Unterdruckdose etwas Luft ab und der Stempel geht soweit nach aussen, dass genug Spiel bleibt um einzuhaken:
Den Versteller samt benötigten Unterdruckschläuchen, Y und Verbindungsstücken habe ich aus einem Schlacht w124 ausgebaut und entsprechend im MB100 wieder verlegt. Den Unterdruck holt man sich rechts unten über dem Gaspedal vom Anschluss des ESP Abstellers:
Der LWR Versteller passt recht gut anstelle des Blinddeckels, der eigentlich für den Überblendreglers vorgesehen war:
Der jetzt sinnlos gewordene O-Regler muss erkenntlich unbrauchbar gemacht oder ausgebaut werden. Spätestens bei der HU regt sich sonst wieder das Männchen in Grau darüber auf, da es ja zu verwechslungen kommen könnte. Da soll es Blinddeckel statt des Verstellers geben. Ich hatte bei mir in der Grabbelkiste noch ein altes Voltmeter gefunden und das eingebaut.
Viel Spass beim Nachbauen
Fred