Getriebe-Kupplung-raus

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Haftungsausschluss


weitere Infos siehe auch:

Kupplung_tauschen

Abzieher Führungshülse Getriebe Selbstbau

Beschreibung

Bei mir war es letztes und dieses Wochenende soweit - die Kupplung musste erneuert werden. An Spezialwerkzeug braucht man ca. 1m Gewindestange, einen Kugelbolzenabzieher, einen Zentrierdorn sowie einen, am besten zwei, Rangierwagenheber. Ich hatte einen Helfer für das rausziehen und reinstecken des Getriebes. Ich habe mich in groben Zügen an die Anleitung im Bucheli Drecksbuch gehalten, aber da dieses eben ein Drecksbuch ist, hier noch einmal meine Reihenfolge:

Masse abklemmen, Räder ab und Wagen aufbocken. Motorschutz abbauen, Querverlaufende (Schutz/Prall/Was-Auch-Immer) Strebe abbauen. Danach Auspuff an Krümmer lösen, Haltepunkte der Auspuffanlage abschrauben und die komplette Auspuffanlage abbauen. So hat man hinterher mehr Platz zum Getriebeaus- und einbau.

Um das Getriebe abzulassen muss man das Lenkgestänge aus dem Weg bringen. Die längs zur Fahrtrichtung laufende große Strebe am vorderen (nahe bei Stossstange) Kugelbolzen lösen. Man braucht dafür einen Kugelbolzenabzieher. Danach die Stange einmal um 180 Grad um den linken Umlenkhebel rotieren. Als nächstes die Quer zur Fahrtrichtung laufende Stange am rechten Umlenkhebel lösen (wieder mit Kugelbolzenabzieher). 90 Grad nach Rechts drehen. Beide Stangen zeigen jetzt nach hinten und sind nicht mehr im Weg. Bei mir waren die Kugelbolzen richtig fest und haben einen Abzieher zerlegt.

Klemmschrauben für das Schaltgestänge lösen und Schaltgestänge von der Welle ziehen. Mein Kutter hat die Seilzugvariante (BJ 92, alte Front, Fensterbus). Die Spannung vom Seil nehmen, in dem man die Einstellschraube der Kupplung ganz eindreht. Dies Einstellschraube findet man wenn man die Motorhaube aufmacht und rechts vom Servobehaelter guckt. Wieder unter den Wagen und Seilzug am Hebel aushängen. Danach Klemmschraube für den Hebel lösen und Hebel von der Welle ziehen. Als nächstes die Tachowelle abschrauben und die Stecker vom Rückfahrgeber abziehen.

Ölablassschraube am Getriebe öffnen und das Getriebeöl ablassen.

Jetzt kommen die Antriebswellen raus, dafür muss der Achsschenkel vom oberen Querträger (Das Ding, welches sich so gerne mit unseren Drehstäben fest verbindet) gelöst werden. Stossdämpfer unten lösen. Um die Achsschenkel rauszubekommen muss der Drehstab eingefedert werden. Rückprallgummi ausbauen. Wagenheber nähe Bremsscheibe von unten ansetzen und Drehfeder einfedern. Gewindestange durch Loch durch welches das Rückprallgummi angeschraubt war und Loch im oberen Querträger setzen und mit zwei großen Scheiben und Muttern versehen. Jetzt kann man den Wagenheber wieder ablassen und die Feder wird durch die Gewindestange in Position gehalten. Klemmschraube am oberen Querträger, die den Zapfen des oberen Traggelenks hält, lösen. Klemmung weiten in dem man einen Schraubendreher von oben (parallel zum Zapfen) mit einem Fäustel in den spalt einschlägt. Vorher reichlich WD 40 auf den Zapfen sprühen. Bei mir rutschte auf beiden Seiten nach Weiten der Klemmung der Zapfen von alleine raus. Evtl. kann man mit einem Universalabzieher nachhelfen. Achsschenkel jetzt nach außen drücken. Die Antriebswelle jetzt vom Getriebe ziehen. Dafür ein Brecheisen zwischen Manschette und Getriebe ansetzten. Bei mir gingen die Wellen ohne viel Druck raus. Wenn man vergessen hat, das Getriebeöl abzulassen, kommt einem die ganze Suppe jetzt aus den seitlichen Öffnungen raus aber man ist ja lernfähig!

Wagenheber nähe hinterer Getriebeaufhängung ansetzten und Getriebe abstützten. Verbindungsschrauben Motor – Getriebe lösen (Achtung Fehler in der Bucheli Zeichnung, beide Schrauben vom Anlasser müssen raus!). Hintere Getriebeaufhängung lösen.

Getriebe abziehen und auf Wagenheber fallen lassen. Es ist eine richtige Fummelei. Am Besten dafür mit einem zweiten Mann und Wagenheber helfen lassen. Ich habe ca. 1,5 Stunden zu zweit mit einem Wagenheber und einem Vierkantholz gebraucht.

Beim Einbau habe ich die Kupplungsscheibe mit einem Universal-Zentrierdorn zentriert. Die Masse des selbstgedrehten Zentrierdorns (hier im Forum, vorne 15.5 mm) haben bei meinem nicht gepasst. Sah eher nach 15 mm aus.

Einbau – wie immer – in umgekehrter Reihenfolge! Hier noch ein Tipp für das Einschieben des Getriebes: Das Getriebe mit Wagenheber so ansetzen, das die Spitze der Getriebewelle gerade so in der Kupplungsscheibe ist. Danach zwei lange Stücke Gewindestange links und rechts durch Getriebe und Motor stecken und das Getriebe mit Muttern gerade ziehen. Ging kinderleicht und die ganze Einsteckaktion hat eine halbe Stunde gedauert.

Vorsicht beim anziehen der Kugelegelenke der Lenkung. Die Drehmomente im Bucheli stimmen teilweise nicht: Beispiel:

M14 84 NM

M16 80 NM (!!!)

Original von Darren)


Ergänzende Informationen

Nachtrag von Achim..

wer auf dseine Fingerfertigkeit vertraut, kommt auch ohne den beschriebenen Vorderachsausbau aus. Nach Lösen des hinteren Querlenkers kann das Getriebe ( Krümmer vom Auspuff muss ab) soweit nach hinten geschoben werden, das die Abtriebswelle Motor und Getriebe vollständig getrennt sind. Nach Lösen der Druckplatte (Schrauben wechselseitig nach oben bringen durch Drehen des Motors), kann diese im Getriebetunnel abgelegt werden und die Scheibe so rausgenommen und wieder reingesteckt werden. Zentrierung erfolgt nach vorsichtigem Anziehen des Automaten duch Fingerspitzengefühl, da die motorseitige Scheibe nur im tatsächlichen Scheibenanpressbereich völlig eben ist.Bei mir hats funktioniert, hab mir halben Tag Antriebswellen und Radaufhängung gespart.

Ergänzung von Trompka

  1. Der Mitnehmerscheibenwechsel ist auch ohne vollständigen Ausbau des Getriebes möglich.
  2. Man bekommt die komplette Kupplung (!!) auch ohne vollständigen Ausbau des Getriebes und der Antriebswellen mit etwas Geschick hin – das spart nämlich locher 6 Std.Arbeit... :)


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