Drehstablager-Anatomie

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Haftungsausschluss


geschrieben von Daktari

Warum ist das Abschmieren der Drehstabfederung so wichtig?

Abschmierer-Link

Wird die Federung nicht regelmäßig und ausreichend geschmiert, werden sich die Drehstäbe der Vorderachse festsetzen.

Eindringendes Wasser und Schmutz begünstigen den Vorgang.

Das Fahrzeug wird vorne nicht mehr ausfedern und hat somit lediglich durch die Reifen einen Dämpfungseffekt.

Der Kutter hüpft sehr unangenehm durch die Gegend.

Dies reicht natürlich für ein stabiles und sicheres Fahrverhalten nicht aus.

Abgesehen davon schmerzt die Wirbelsäule und man wird das Fahrzeug bald als "Bock" bezeichnen.

Auch der Tüv hat ein Auge darauf und kann u.U. die Abnahme verweigern.

Eine umfangreiche und eventl. kostspielige Reparatur ist die Folge.

Wenn man ein Händchen fürs Schrauben und ein wenig Glück hat, kann man die Sache jedoch selbst reparieren:

Link- Drehstablager-Wartung


So sollte eine gute Federung aussehen. Das Führerhaus federt schön weit nach oben aus.

Der Abstand zwischen Oberkante Reifen und Unterkante Blech beträg etwa eine Handbreite, das Fahrzeugdach sollte annähernd waagerecht verlaufen:

https://archiv.mb100.de/images/e/e5/MB100_alt%2C_mit_Klappdach.jpg https://archiv.mb100.de/images/8/8a/MB100_Drehst%C3%A4be_o.k..jpg


So sieht eine festsitzende Federung aus. Das Führerhaus bleibt unten kleben. Der Abstand zwischen Oberkante Reifen und Unterkante Blech ist gleich Null, das Fahrzeug weißt insgesamt eine massive Keilform auf:

https://archiv.mb100.de/images/f/f2/MB100_Drehst%C3%A4be_fest.1.JPG https://archiv.mb100.de/images/e/eb/DRK.jpg


Bei einer intakte Drehstabfederung sollten etwa 74 cm Bodenabstand erreicht werden.

Maßdifferenzen durch Profil und Reifendruck müssen natürlich berücksichtigt werden.

Ebenso darf sich beim Messen niemand auf den vorderen Sitzen befinden.

Auch den Beladungszustand und eventl. Dachlasten bitte berücksichtigen.

https://archiv.mb100.de/images/thumb/a/aa/Drehstabfederung_2.JPG/450px-Drehstabfederung_2.JPG

https://archiv.mb100.de/images/thumb/9/9a/Drehstabfederung_1.JPG/800px-Drehstabfederung_1.JPG


--Daktari 12:46, 13. Mär 2011 (CET)





geschrieben von: Oma Daggi


Hallo Kutterfreunde,

hier ist meine Vorstellung vom Drehstablager (ich weiß, Miro wäre entzückt!):


https://archiv.mb100.de/images/f/fc/Drehstablager_Oma_Daggi.JPG

Am grünen Querlenker ist das Vorderrad aufgehängt und soll federn, das heißt der grüne Querlenker (Drehstab inside) soll sich auf einer Fettschicht im Spalt A innerhalb der roten Messinghülse drehen können. Dabei wird die rote Messinghülse von der Klemmschelle festgehalten.

Wenn das Abschmieren durch den Schmiernippel in Spalt A nicht regelmäßig geschieht, kann die Hülse (rot) am Querlenker (grün) festrosten. Das vom nächsten Besitzer hoffnungsvoll eingespritzte Fett, wenn es denn überhaupt in den Schmierenippel hineingeht, landet bestenfalls im Spalt B, der eigentlich nicht existieren dürfte. Die Folge ist: der Kutter federt gar nicht mehr oder minimal, weil die am Querlenker (und somit Drehstab) festgerostete Hülse höchstens etwas in der Klemmschelle rutscht (Es gab allerdings schon mal einen Bericht im Forum, wo durch eingelegte Unterlegscheiben unter die Klemmschelle dieser nicht gewollte Spalt extra vergrößert wurde, um eine behelfsmäßige Federwirkung aufrecht zu erhalten). Das ist nicht Sinn der Drehstabfederung!

Sinn aller Wartungsmaßmahmen ist, die Hülse auf dem Querlenker beweglich zu erhalten. Dazu muß

a) der Schmiernippel (blau) genau mit der Aussparung in der Hülse (rot) fluchten

b) die Hülse (rot) in der Klemmschelle festgeklemmt sein, d.h., Spalt B darf es gar nicht geben

c) Spalt A muß regelmäßig ausreichend mit Fett versorgt sein.

Diesen Zustand gilt es bei unseren Kuttern zu erhalten oder wieder herzustellen!

Dazu gibt es die sanfte Tour: viel Rostlöser in Spalt A, viel Zeit lassen, gefühlvolles Manipulieren, bis Hülse sich von Querlenker löst und Fett eingebracht werden kann. (Empfiehlt sich für den normalen Kutterfahrer mit nicht 2 linken Händen).

Oder die zeitsparende, aber teure Tour: Drehstab raus, Querlenker raus, Hülse ab mit Gewalt, notfalls Schweißbrenner, neue Hülse rein, Querlenker wieder rein, Drehstab rein mit Spezialwerkzeug, Fett rein (Verfahrensweise von DC- und anderen Werkstätten mit knoff hoff, nur für finanzstarke Kutterfahrer empfehlenswert)

Einen Mittelweg für fortgeschrittene Kutterschrauber gibt es auch noch, siehe DrehstabFotostory.


Soviel zu meiner Sicht der Drehstabfederung. Wer Anregungen, Korrekturen oder Ergänzungen hat, bitte gerne anfügen!


(Gemeinschaftsarbeit von Oma Daggi und Funman)

Drehstablager-Wartung


Siehe auch: Drehstablager-Wartung


hier kriegt jeder sein Fett ab!

https://archiv.mb100.de/images/9/98/Schmierung100d.jpg Quelle: Mercedes


geschrieben von: ralle

Datum: 12. Juli 2010 08:09

Das passt leider nicht ganz, Da es Baujahr-/ Aufbau-/ Achslast-abhängig fünf verschiedene Drehstäbe und Sollwinkel gibt.

Gemessen wird der Winkel am Vierkantrohr zum oberen Querlenker.


grüze ralf