Absorber-Kühlschrank warten

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Haftungsausschluss


Dauerthema Absorberkühlschrank

Es wird Zeit mich bei der MB-Gemeinde zu revanchieren, für alle ihre wertvollen Tips zum leidigen Wohnmobildauerthema Absorberkühlschrank.

Hier also ein Zuversicht spendender Zwischenbericht. Winterzeit ist Bastelzeit, sofern der MB 100 beheizbar ist. Und da der nächste heiße Sommer, Klimaänderung sei Dank, bestimmt kommt, könnte man den schwächelnden Absorberkühlschrank auf seine Aufgabe vorbereiten.

Grundsätzliches: „Die Kühlleistung eines Absorbers ist von der Außentemperatur, aber ebenso von der Po sitio nierung der äußeren Lüftungsgitter abhängig. Diese müssen eine gute Luftzirkulation am Wärmetauscher hinter dem Kühlschrank ermöglichen. Wenn dort durch Wärmestau die Temperatur zu stark ansteigt, stoppt der Absorptionsprozess. Bei einem normalen Ablauf dieses Prozesses entsteht im Kühlschrank Kälte durch das Ableiten der Wärme nach außen. Durch den Einbau eines kleinen Lüfters kann man die Luftzirkulation wirksam unterstützen. Der Ventilator sollte dazu am besten von unten nach oben blasen. Es gibt für diesen Zweck (von Dometic oder Reich) spezielle Sets mit Thermoschalter, der den Lüfter abhängig von der Temperatur am Absorberausgang automatisch zu- und abschaltet. Ein Lüfter für PCs mit separatem Schalter funktioniert aber auch. Thetford weist darauf hin, dass auch das Entfernen der Fliegenschutzgaze hinter dem Lüftungsgitter – sofern vorhanden – die Leistung um bis zu 30 Prozent verbessert. „

Rat und Tat: Mit diesem Tip der Zeitschrift „Promobil“ und den Anregungen der MB-Gemeinde ging ich ans Werk: Kann ich den 16 Jahre alten Absorberkühlschrank, der lediglich eine Differenz zur Außentemperatur von 10 Grad zulässt, retten? Der vermutete Verlust von Kühllösung durch allmähliches Verdunsten wäre durch Nachfüllen eine Möglichkeit der Rettung. Doch in der Wegwerfgesellschaft ist diese Dienstleistung wegrationalisiert worden. 500 Euro für einen Neukauf oder Lüferoffensive?

Erster Akt: Und so sieht die Lösung aus: Äußeres Lüftungsgitter abschrauben und mit etwas handwerklichem Geschick zwei nebeneinander platzierte Lüfter einbauen, mit Lüfterstrom nach außen. Am einfachsten geht das mit reinem Doppellüfter (Kühlschrank-Doppelventilator von www.der-berger.de Nr. 16953 für rund 35 Euro) am Lüftungsgitter oder in der Nähe angebracht. Das Besondere: Mit einer mitgelieferten Steuerung, irgendwo im Wohnmobil untergebracht, kann man zwei Geschwindigkeiten einstellen und zwischen Dauerbetrieb und temperaturabhängiger Regelung wählen. Bewertung: Sehr empfehlenswert, wenn auch nicht gerade leise im Betrieb. Immerhin schaffen die beiden Lüfter einen kräftigen Volumenstrom von zwei mal 75 Kubikmeter pro Stunden. Erstes Zwischenergebnis: Die Kühlleistung hat sich deutlich erhöht, die Differenz zur Außentemperatur beträgt nicht mehr 10 sondern 15 Grad. Mit anderen Worten: Einen Rheingau-Riesling, z. B. Winkler Hasensprung, ist am Abend mit 10 Grad zu genießen, wenn tagsüber im Wohnmobil 25 Grad herrschten. Das Ergebnis ist um so überraschender, weil ein funktionierender Uralt-Lüfter vorhanden war. Offensichtlich war es zu schwach.

Zweiter Akt: Nach der pro-Mobil-Empfehlung sollte das Lüfterpärchen unten am Boden des Kühlschranks platziert werden. Da ich jedoch unten keine äußeren Lüftungsschlitze habe, muss die Kühlungsluft aus dem Wohnmobil-Innenraum unter dem Kühlschrank hindurch, der auf Füßen steht, angesaugt werden. Mit viel Geschick und ohne Ausbau des Kühlschranks habe ich hier zwei liegende Lüfter implantiert, die die oberen Lüfter unterstützen sollen.

Die beiden Lüfter, die ich auch alternativ nachts anstelle, sollen somit leiser sein als die oberen. Meine Empfehlung: Lüfter der Firma Papst. Papst 4412 F2 GLLE, 70 Kubikmeter Luft pro Stunde bei 1200 U/Min, Geräuschentwicklung: 18dBA, Maße: 120 x 120 x 25 mm, ca. 14 Euro das Stück , www.dw-store.de. Wichtig ist der Volumenstrom, man sollte nicht unter 75 Kubikmeter pro Stunde gehen (2 x 75!!) , am besten noch höher, doch dann wird es aber auch lauter.

Und die Steuerung? In diesem Fall ein einfacher Ein-Ausschalter ohne Temperatursteuerung. Die beiden unteren Lüfter sollen lediglich bei Bedarf manuell zugeschaltet werden. Ob das der weiteren Absenkung der Temperatur dienlich ist? Erst im Sommer kann ich eine Bilanz ziehen.

Das wars, der nächste Bericht folgt im Sommer 2008.

Original von Claus Schwing